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Jugendstil und Art Deco

Die Reformen des Kunsthandwerks ausgehend von England in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, brachten eine Abkehr von den historischen Vorbildern und eine Neuorientierung. Die in dieser Zeit entstehenden, äußerst interessanten Arbeiten, werden unter dem Begriff Jugendstil zusammengefasst. Die Formen und Motive werden bis 1930 ohne große Veränderungen fortgeführt. Die kurze Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wird als Begriff Art Deco geführt.

In der Glaskunst Englands und Frankreich treten im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts neue Gestaltungsideen auf, insbesondere geprägt durch die Natur und Erotik. Der Botaniker, Mineraloge und Glasschneider Emile Gallé aus Nancy, zählt zu den bedeutenden Künstlern dieser Zeit. Seine verwendeten Techniken waren Überfang mit Hochschnitt, Ätzung, Marqueterie, aufgestäubte Pulver und Motive aus der Natur, vorzugsweise Pflanzen. Der Stil Gallés wird führend in der Glaskunst. Genannt werden ebenfalls Frères Daum aus Frankreich. In den USA sorgten die Arbeiten des New Yorkers Louis Comfort Tiffany für Aufsehen. Er erfand 1893 das sogenannte Favrile Glas. Dieses Glas, mit seiner fantastischen – irisierenden, perlmutt schimmernden Oberfläche hat diese Veränderung durch Lagerung im Boden erlangt. Künstlich wurde diese Irisierung durch Aufdampfen erreicht. Tiffany benutzte sie zur Herstellung sehr wertvoller Glaswaren mit Streifen- und Federmuster.

Große Resonanz fanden die Arbeiten Tiffanys in der südböhmischen Manufaktur Loetz Witwe, die seit 1900 ein ähnliches irisierendes Phänomenglas verwendete und sich sehr stark am Vorbild Tiffanys orientierte. Loetz fand jedoch bald seine eigene Richtung mit eigenständigen Formen, aufwendigen Henkelgestaltungen und Metallmontierungen. Zusammenarbeiten gab es mit namhaften Künstlern aus dem Wiener Kreis. Es entstanden einzigartige Arbeiten von Hoffmann und Prutscher.