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Eisen und Glas wie nie zu vor.

Biedermeier

Auch im 19. Jahrhundert wird auf die Schnittveredelung großen Wert gelegt. An erster Stelle in der Biedermeierzeit steht Böhmen. Anfangs wird weiterhin, wie im 17. und 18. Jahrhundert, farbloses Glas verwendet. Die Wirkung allein wird durch fantastische Künste in der Reliefarbeit bestimmt. Die bekanntesten Künstler sind Dominik Biemann und Franz Anton Pelikan.

Um 1830 tritt farbiges Glas in den Vordergrund. Es wird entweder vollkommen durchgefärbt oder es wird mit Überfängen, aus dünnen übereinander liegenden Glasschichten überzogen. Durch die Schnittveredelung werden die einzelnen Glasschichten teilweise wieder abgetragen, wodurch das Dekor entsteht. Die Farben leuchten schön in rot, grün oder blau. Neben dem farblosen Glas wird auch die Herstellung von Opakglas

betrieben, das je nach Farbe den Namen von Halbedelsteinen erhält. Die Gläser aus dem späten 18. Jahrhundert haben eine robuste Dickwandigkeit und erlaubten sehr tiefe Schnitttechniken. Die Formen haben sich der Tiefe ebenfalls angepasst. Sind Stiele oder Füße vorhanden, sind diese kurz und kräftig. Es dominieren die klassischen Ranftbecher, als Glocken- und Fußbecher.

Im Klassizismus, also ab dem späten 18. Jahrhundert, werden Glasschnitte mit anderen Dekoren kombiniert, wie bei den Medaillonbechern. Die Motive bei den Medaillons sind oftmals Porträts, die mit Transparenzmalerei ausgeführt sind. Ein weiteres beliebtes Motiv dieser Zeit sind Ansichten, Tiere, Blumen und Sinnessprüche. Die zu dieser Zeit entstehende Bürgerlichkeit ist spürbar und zeigt in den entstandenen Stücken eine gewisse Privatatmosphäre, die mit bürgerlichen Werten geprägt ist. Auch damals waren die meisten dieser Glasobjekte Einzelstücke und Sammlerobjekte für Vitrinen.