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Eisen und Glas wie nie zu vor.

Bügeleisen
und andere Eisen


Die Beschaffenheit moderner Bügeleisen

Die Bügeleisen unserer Zeit bestehen aus einem Griff und einer Bügelsohle- einer beheizbaren Platte, die die Stoffe glättet. Die Beheizung erfolgt heute fast nur noch elektrisch. Die geeignete Temperatur lässt sich leicht über einen Regler einstellen. Meistens sind noch Textilpflegesymbole mit der entsprechenden Bügeltemperatur angegeben. Die Bügelsohle kann zwischen 110 Grad und 220 Grad eingestellt werden.

Die modernen Dampfbügeleisen sind mit einem Wassertank ausgerüstet. Das Wasser tritt als ausströmender Dampf unter der Bügelsohle aus und erleichtert das Bügeln. Viele Haushalte benutzen Dampfbügelstationen, dabei wird der Dampf durch einen separaten Dampferzeuger durch einen Schlauch zum Bügeleisen geführt. Für große Textilien sind Bügelmaschinen in Gebrauch. Mit ihnen können Bettwäsche, Tischtücher und andere Textilien geglättet werden. Im Gewerbe zum Beispiel für Hotels werden sogenannte Großbügelmaschinen eingesetzt.


Elektrobügeleisen

Schon um 1890 wurde das erste elektrisch beheizte Bügeleisen entwickelt. Die ersten Elektrobügeleisen waren noch sehr gefährlich, da die Kontakte offen und ungeschützt waren. 1926 wurde das Thermostat erfunden, das die Hitze des Eisens regulierte. Nun gab es keinen Grund mehr nicht auf die elektrischen Bügeleisen umzusteigen. Sie sind sauber, sicher und sehr praktisch.

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Gasbügeleisen

Nachdem in den Städten die Gasversorgung Verbreitung fand, kamen ab den 1920er Jahren die ersten Gasbügeleisen auf. Zuerst kamen gewerblich genutzte gasbetriebene Bügeleisenöfen für Flacheisen auf. Diese waren aber umständlich, teuer und die Verbrennung war meist so unvollständig, dass es stark nach Gas roch. So kamen nach und nach Bügeleisen mit direktem Gasanschluss auf den Markt.

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Kohlebügeleisen

Das Kohlebügeleisen hatte eine geschlossene hohe Form mit aufklappbarem Deckel. In diesen Hohlraum wurde glühende Kohle gefüllt. Durch heftiges Schwenken wurde die Kohle entfacht und das Eisen erwärmt. Die Asche fiel in ein Rost, welches nach hinten durch eine Klappe entfernt wurde.

Vorteil:Die Kohle hielt die Hitze länger und gleichmäßiger als die Bolzeneisen.
Nachteil:Ruß und Asche verschmutzten die Wäsche und die Abgase waren eine Gefährdung der Benutzer. Später wurde ein Kamin angebracht um die Abgase besser leiten zu können.

Bolzen/Kastenbügeleisen

Diese Bügeleisen waren meist flacher als Kohleeisen und hatten einen Hohlraum, welcher einen Bolzen (Stähle, Stachel, Ochsenzunge) aufnahm, der zuvor im Ofen glühend heiß gemacht werden musste. Der Wechsel der Bolzen war kompliziert und die Regelung der Temperatur schlecht. Es war zu Beginn zu heiß und kühlte schnell aus. Die Bolzen gingen durch die Temperaturbelastung schnell kaputt und somit waren die Bolzen auch ein Kostenfaktor.


Glühstoffbügeleisen

Da die Kohlebügeleisen nachvollziehbare Nachteile hatten (Rauch, Asche, umständliche Befüllung) wurde bald nach Alternativen zur Kohle gesucht. Die Glühstoffbügeleisen wurden mit einem Brikett oder Glutbolzen befüllt, welcher aus industriell vorgefertigten  Brennstoff bestand. Dieser brannte geruchsarm, langandauernd und mit wenig Asche ab. Die Vorteile wurden in Bügeleisennamen wie 'DALLI' oder 'FLOTT' deutlich hervorgehoben.


Glanzbügeleisen

Noch vor nicht allzu langer Zeit trug man 'Vatermörder' - Hemdkragen, die mit Stärke fast bretthart gebügelt wurden oder steif gestärkte Hemdbüste, in denen man sich kaum bewegen konnte. Um dieses Muss eines korrekt gekleideten Herrn zu bekommen, brauchte man Reisstärke, aufgekocht in Wasser in einer optimalen Dosierung. Dann benötiget man ein besonders heißes Eisen mit abgerundeter Sohle, damit die Kanten keine hässlichen Markierungen hinterließen. Mit diesen Glanzbügeleisen zu arbeiten war eine Herausforderung, der sich manch eine Hausfrau dadurch entzog, dass sie die Stärkewäsche in professionelle Hände gab.


Flach/Anlageeisen

Flacheisen waren sehr verbreitet. Sie haben eine dünne Sohle und konnten an Bügeleisenöfen in ausreichender Anzahl aufgewärmt werden. Auf gut mit Wasser eingesprengter Wäsche gleiten sie fast mühelos, da sie recht leicht sind. Früher wurden sie mit Kohlefeuer erwärmt und die Gefahr der Verschmutzung der Wäsche war groß. Außerdem waren die Griffe meist nicht isoliert und wurden schnell heiß. Ein dicker Handschuh oder ein Klappholzgriff schützte die Hand des Benutzers.

Plissiereisen

Ab dem 19. Jahrhundert kamen Plissiereisen auf, mit denen man Stoffe in wellige Faltenlegen kann. Auch diese Eisen, die oft aus Messing waren, wurden warm gemacht indem man sie entweder auf den Ofen stellte oder mit warmen Metallstangen bestückte. Die Geräte bestanden entweder aus Bodenplatte und Passdeckel, oder man benutzte sie wie eine kleine Kurbelmangel mit Oberwalze und Gegenwalze.


Spiritusbügeleisen

Bügeleisen, die mit Spiritus betrieben wurden tauchten 1850 das erste Mal auf. Über einen kleinen Behälter wird der Brennstoff in einen Heizkörper geleitet, dort verdampft und durch kleine Brennlöcher im Innern des Bügelkörpers verbrannt. Trotz der vielgerühmten Vorzüge in Punkto Sauberkeit (keine Kohleasche) und der praktischen Handhabung setzte sich diese Technik nicht wirklich durch.

Als Reisebügeleisen kam es zu einer gewissen Beliebtheit, da Spiritus leicht zu beschaffen war. Der Nachteil war, dass bei längerem Gebrauch die feinen Brennlöcher verstopfen konnten und diese dann mit einer feinen Nagel gesäubert werden mussten.


Satzeisen

Ein Hoch auf Mrs. Pott! Im Jahre 1871 ließ sich diese amerikanische Lady eine großartige Idee patentieren, auf die vor ihr noch kein Mann gekommen war. Sie isolierte die Bügeleisendecke mit Asbest und kreierte einen ausklinkbaren Holzgriff, den auch eine Frau leicht von einem Eisen auf das andere umstecken konnte.
Die Fa. Enterprise, Philadelphia vertrieb diese Eisen in Lizenz so erfolgreich, dass sie weltweit verkauft wurden. Erst Jahrzehnte später kamen deutsche Satzeisen mit ähnlichen Patenten auf den Markt (z.B. Sigambria der Fa. L. Schröder 1926).

Tolleisen

Die Verwendung von Tolleisen geht bis ins 16. Jhd. zurück. Mit dem Aufkommen von Kragen und Manschetten-Rüschen brauchte man sie, um diese in Form zu bringen. Das Bügeln von Rüschen war eine anspruchsvolle Arbeit und sehr zeitaufwendig. Es ist also nicht verwunderlich, dass sich Wäscherinnen spezialisierten und der Beruf der „Tollerin“ entstand.


Ei-Eisen

Diese Eisen benutzte man speziell zum Bügeln von Puffen und Einsätzen an Hauben und Blusen. Diese ei- oder pilzförmigen Eisen hatten einen festen Fuß oder wurden an den Tisch geschraubt.

Andere Spezialeisen wurden zur Herstellung von künstlichen Blumen und Blättern verwendet. Die Stoffe wurden in mehreren Lagen in eine erwärmte und leicht eingewachste Form gelegt und mit dem Gegenstück gepresst.